Inhaltsverzeichnis
- Haftungsausschluss
- Vorgeschichte
- Die Hardware
- Die Software
- GentooLinux installieren
- Installation der PVR Software-Komponenten
- Konfiguration des VDR
- Zusätzliche Funktionalitäten
Die Installation von Gentoo-Linux ist mit Sicherheit nichts für den absoluten Linux Neuling, erfordert sie doch einiges Geschick im Umgang mit der Materie. Als Grundlage für die hier beschriebene Installation dient die Gentoo Live CD 2004.2, die man sich herunterladen kann oder aber auch im Versandhandel erwerben kann.
Es gibt auch ein exzellentes HOWTO zur Installation auf der Gentoo-Website unter http://www.gentoo.de/doc/de/handbook/handbook-x86.xml.
Die Annahme das es einen per Netzwerk verbundenen anderen Computer gibt, der mit den Internet verbunden ist (z.B. über DSL oder ISDN) und dessen IP-Adresse bekannt ist gehört ebenfalls zur Ausgangssituation. Im Folgenden wird immer davon ausgegangen, dass der mit dem Internet verbundene Computer die IP-Adresse 10.0.1.1 hat und der PVR die IP-Adresse 10.0.1.4.
Nach dem einlegen der CD und einem Neustart des Computers zeigt sich
zunächst das Gentoo – Bootprompt, zur Auswahl welcher Kernel gestartet werden soll.
Mit einem Via Epia Board sollte man sich für dem SMP Kernel entscheiden und smp eingeben.
Gentoo präsentiert sich sogleich mit Larry the Cow auf einem lilafarbenem Bildschirm.
Ist der Start erfolgt gilt es zunächst einige Grundvoraussetzungen auf dem System zu schaffen
Einrichten der Tastatur und des Netzwerks
- Einrichten der Tastatur:loadkeys de-latin1
- Rootpasswort setzen:passwd und nach Aufforderung das gewünschte Passwort zweimal eingeben
- Setzen der Proxy-Umgebungsvariablen:export http_proxy=“http://10.0.1.1″; export ftp_proxy=“http://10.0.1.1″
- Laden des Kernelmoduls für die Netzwerkkarte:modprobe via-rhine
- Einrichten der Netzwerkkarte:net-setup eth0 (oder eth1, wenn eth0 als ieee Firewire erkannt wird) durch Auswahl des Punkt 2 wird eine feste IP-Adresse vergeben. Bsp: IP: 10.0.1.4, Broadcast: 10.0.1.255, Subnetmask: 255.255.255.0, Gateway und Nameserver: 10.0.1.1
- Test des Netzwerks:ping 10.0.1.1
Vorbereiten der Festplatte
Ist genau eine Festplatte installiert und handelt es sich dabei um eine IDE Festplatte,
dann hat dieses Gerät unter Linux den Namen /dev/hda.
- Anlegen der Partitionen:fdisk /dev/hda
hda1 32MB Boot Partition hda2 512MB Swap Partition hda3 Rest (ca. 79GB) Root Partition Dabei sollte man nicht vergessen den Typ der Swap Partition auf Swap zu ändern (Funktion t in fdisk, ID 83 für Linux, 82 für Swap).
- Anlegen der Dateisysteme auf den Partitionen:mke2fs /dev/hda1; mke2fs -j /dev/hda3;mkswap /dev/hda2;swapon /dev/hda2
Damit wird auf der Boot-Partition das Dateisystem ext2 verwendet und auf der Root-Partition ext3.
- Einhängen der Partitionen:mount /dev/hda3 /mnt/gentoo; mkdir /mnt/gentoo/boot; mount /dev/hda1; /mnt/gentoo/boot; mkdir /mnt/gentoo/proc; mount -t proc none /mnt/gentoo/proc
- Auspacken des Stage 3 Tar-Balls (ein riesiges Archiv mit dem nötigsten was man zur Installation benötigt):cd /mnt/gentoo; tar -xvjpf /mnt/cdrom/stages/stage3-x86-2004.2.tar.bz2
- Editieren der make.conf:Nach Eingabe von nano /mnt/gentoo/etc/make.conf editiert man die Datei und ändert sie wie folgt:
CFLAGS=“-O2 -mcpu=i586 -march=i586 -pipe -fomit-frame-pointer -m3dnow“
CHOST=“i586-pc-linux-gnu“
CXXFLAGS=“${CFLAGS}“
Wechseln in die chroot Umgebung
- Wechseln in die chroot-Umgebung:chroot /mnt/gentoo /bin/bash
- Umgebungsvariable setzen:env-update; source /etc/profile
- Einrichten des Portage-Baums:emerge-webrsync (das kann ein bisschen dauern)
- Zeitzone einstellen:ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
Ist man bis hierher gekommen, dann hat man eigentlich das gröbste Überstanden
Anfertigen eines passenden Kernels
Um das System optimal auf die Hardware anzupassen, ist ein optimierter Kernel unverzichtbar.
Zum einen ist es ratsam den epia Patch einzuspielen, zum Anderen bedarf es der Video for Linux 2 Erweiterung.
- Installieren der Kernel-Sourcen:emerge gentoo-sources (derzeit Version 2.4.26-r13)
- Video4Linux2 Patch downloaden:cd /usr/src; wget http://dl.bytesex.org/patches/2.4.26-1/patch-2.4.26-kraxel.gz
Damit wird die Datei patch-2,4,26-kraxel von www.bytesex.org heruntergeladen, die V4L2 Erweiterung für den 2.4.26er Kernel. - Passenden Epia Patch downloaden:cd /usr/src; wget -O patch-2.4.26-gentoo-epia2-r3.bz2
http://www.epiawiki.org/wiki/tiki-download_file.php?fileId=10
Damit wird die Datei patch-2.4.26-gentoo-epia2-r3.bz2 von der Seite www.epiawiki.org heruntergeladen. Es ist der aktuellste Patch für den 2.4.26 Kernel. - Auspacken der Patches:bunzip2 patch-2.4.26-gentoo-epia2-r3.bz2
gunzip patch-2.4.26-kraxel.gz - Einspielen der Patches:cd /usr/src
patch -p0
cd /usr/src/linux
patch -p1 < ../patch-2.4.26-gentoo-epia2-r3
Nacharbeiten muss man nur die Datei /usr/src/linux/drivers/media/video/Makefile
Da hier die beiden Patches kollidieren. Weiterhin werden zwei hunks abgelehnt, die aber lediglich die Versionsnummern und Bezeichnungen ändern und keinerlei Funktionalität beinhalten. Fragt patch zwischendurch was es tun soll, einfach Enter drücken. - Korrektur von /usr/src/linux/drivers/media/video/Makefile: Entweder man schaut sich die Datei Makefile.rej im selben Verzeichnis an und editiert das Makefile händisch oder aber man verwendet die Datei Makefile_kraxel_epia.
- Anpassen der Kernelkonfiguration:Hierzu gibt es eine sehr gute Beschreibung unter
http://www.epiawiki.org/wiki/tiki-index.php?page=EpiaTheEpiaKernel.
Der Einfachheit halber hier meine EpiaME6000-Config-Datei.
Kopiert man sich diese in das Verzeichnis /usr/src/linux, so kann sie mit
make oldconfig eingelesen werden. - Übersetzen des Kernels:make dep; make clean; make bzImage; make modules
- Installieren des Kernels:make modules_install
cp arch/i386/boot/bzIamge /boot
cp System.map /boot - Sichern der Konfiguration:cp /usr/src/linux/.config /root/mykernelconfig
- Anpassen der /etc/fstab:nano /etc/fstab und die Datei wie folgt editieren:
/dev/hda1 /boot ext2 noauto,noatime 1 2
/dev/hda2 none swap sw 0 0
/dev/hda3 / ext3 noatime 0 1
none /proc proc defaults 0 0
none /dev/shm tmpfs defaults 0 0
/dev/cdroms/cdrom0 /mnt/cdrom auto noauto,user 0 0
- Anpassen des Hostnamens:Beispielhaft soll der Hostname pvr und die Domain darkstar heißen.
echo pvr > /etc/hostname
echo darkstar > /etc/dnsdomainname
echo nis.darkstar > /etc/nisdomainname
rc-update add net.eth0 defaultDabei muss eth0 bzw. eth1 gewählt werden, genau wie unter Einrichten des Netzwerks.
- Anpassen der /etc/conf.d/net:nano /etc/conf.d/net und die Datei wie folgt ändern:
iface_eth0=“10.0.1.10 broadcast 10.0.1.255 netmask 255.255.255.0″
gateway=“eth0/10.0.1.1″Dabei muss eth0 bzw. eth1 gewählt werden, genau wie unter Einrichten des Netzwerks.
- Anpassen der /etc/rc.conf:nano /etc/rc.conf und in der Datei folgende Änderungen vornehmen
…
KEYMAP=“de-latin1″
…
CLOCK=“local“
…
- Installieren der Software grub:emerge grub
- Einrichten des Bootsektors für grub:grub (dann erscheint das grub Prompt, nachdem grub nach BIOS Laufwerken gesucht hat, das kann ein bischen dauern)
find /boot/grub/stage1
root (hd0,0)
setup (hd0)
quit - Anpassen der /boot/grub/grub.conf:nano /boot/grub/grub.conf und wie folgt anlegen:
default 0
timeout 30
splashimage=(hd0,0)/grub/splash.xpm.gz
title=Gentoo Linux 2.4.26 PVR
root(hd0,0)
kernel (hd0,0)/bzImage root=/dev/hda3 vga=792 hdc=ide-scsi 3Den Timeout Parameter am besten erstmal auf 30 lassen, falls man etwas debuggen muß,
später dann am besten auf 1 setzen, damit der Rechner möglichst schnell startet.
Der Kernelparameter hdc=ide-scsi bedeutet das für das DVD-Laufwerk die SCSI Emulation
verwendet wird. Funktionieren kann dies nur dann, wenn auch das Kernelmodul ide-scsi geladen ist.
- Installieren einer Syslog-Software:emerge syslog-ng
rc-update add syslog-ng default
- Rootpasswort setzen:passwd und nach Aufforderung das gewünschte Passwort zweimal eingeben
- Jetzt die CD aus dem Laufwerk entnehmen, nach dem Neustart soll von Festplatte gebootet werden.
- Neustart auslösen:exit
cd /
umount /mnt/gentoo/boot /mnt/gentoo/proc /mnt/gentoo
shutdown -r now