Banana Pi Cluster für Hadoop – Teil 2 Bananian

Banana Pi Cluster

Im Teil 1 meines Banana Pi Cluster Tutorials für Hadoop habe ich beschrieben welche Hardware ich verwendet habe und wie ich den Aufbau vorgenommen habe. Im Teil 2 beschreibe ich wie man den Banana Pi das erste Mal startet und welche grundlegenden Einstellungen nötig sind, um den Betrieb im Netzwerk einzurichten.

Dabei unterscheide ich zwischen Schritten, die nur einmal vorzunehmen sind (einmal) und die für jede SD-Karte oder jeden Rechner im Banana Pi Cluster durchgeführt werden müssen (für alle).

Banana Pi Cluster – Installation des Betriebssystems

(einmal) Zuerst habe ich das Betriebssystem Bananian heruntergeladen. Ich habe mich wegen der hohen Stabilität für die Version 15.04 basierend auf Debian 7 / Wheezy entschieden.

(einmal) Entpacken der Datei bananian-15.04.zip mit:

unzip bananian-15.04.zip

(für alle) Kopieren des Betriebssystems auf die fünf SD-Karten unter Linux .

SD-Karte einlegen Feststellen welchen Devicenamen die SD-Karte hat:

df -h

(im Weiteren exemplarisch als /dev/sdc benannt)

Falls die SD-Karte automatisch gemountet wurde unmounten:

sudo umount /dev/sdc1

Betriebssystem auf die SD-Karte kopieren (Vorsicht: bitte ganz sicher sein, dass die Device-Angabe hinter of= richtig ist, da man sich sonst sein System komplett löschen kann):

dd if=bananian-1504.img of=/dev/sdc bs=1M

(das dauert dann einen Moment)

Schreibpuffer leeren:

sync

(für alle) Jetzt legt man die SD-Karte in den Banana Pi ein und startet ihn durch einschalten der Stromversorgung. Während der Einrichtung startet man immer nur einen Rechner des Banana Pi Cluster. Erst nachdem alle Rechner eingerichtet sind, sollte man alle gleichzeitig starten. Wenn man wie ich weder Monitor noch Tastatur an den Banana Pi anschliessen, sondern die Einrichtung direkt über die Remote-Shell (ssh) vornehmen möchte, dann ist es wichtig, dass der Banana Pi vor dem Einschalten mit dem Netzwerk verbunden ist, da er sich sonst keine IP-Adresse über DHCP beim Router abholen kann und kein Remote-Zugriff möglich ist.

Das der Rechner hochgefahren ist, erkennt man daran, dass die grüne LED im Herzschlagrhythmus zu blinken beginnt. Die Netzwerkverbindung ist aufgebaut, wenn die orange-farbene LED an ist.

(für alle) Um die durch den Router vergebene IP-Adresse heraus zu finden, meldet man sich an seinem Router an und schaut welche IP-Adresse der Rechner mit dem Namen „bananapi“ erhalten hat.

(für alle) Mit dieser IP-Adresse meldet man sich jetzt per ssh mit dem root User am Banana Pi an. Das Passwort ist „pi“:

ssh IP-ADRESSE -l root

(für alle) Zur Einrichtung der Systemparameter starten man das Bananian-Config-Tool mit:

bananian-config

(für alle) Jetzt werden der Reihe nach folgende Einstellungen abgefragt:

  • Tastatur-Layout (muss nicht geändert werden, wenn man sich remote anmeldet),
  • Zeitzone (richtig einstellen),
  • Locale (entspricht dem Gebietsschema und sollte auf de_DE.UTF-8 eingestellt werden),
  • Hostname (hier muss für jeden Banana Pi ein anderer Name vergeben werden z.B. bpi0, bpi1, bpi2, bpi3,…),
  • Video-Beschleunigung (ausgeschaltet lassen),
  • USB-OnTheGo (ausgeschaltet lassen),
  • root Filesystem erweitern (auf jeden Fall durchführen)

(für alle) Das Einrichten einer statischen IP-Adresse kann durch editieren der Datei /etc/network/interfaces erfolgen. Der Standard-Editor auf dem Banana Pi ist nano.

nano /etc/network/interfaces

Nach dem editieren sollte die Datei dann wie folgt aussehen:

 # interfaces(5) file used by ifup(8) and ifdown(8)

auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0

# dhcp configuration
# iface eth0 inet dhcp

# static ip configuration
iface eth0 inet static
address 192.168.70.100
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.70.1

Die IP-Adressen bei „address“ und „gateway“ müssen an die eigenen Einstellungen angepasst werden. Dabei muss jeder Rechner im Banana Pi Cluster eine eigene IP-Adresse erhalten. Es darf keine doppelten IP-Adressen geben.

(für alle) Abschließend führen wir jetzt einen Neustart des Banana Pi durch:

shutdown -r now

Jetzt kann man sich unter der neuen IP-Adresse mit dem neuen Passwort mittels ssh an dem Banana Pi anmelden.

Inbetriebnahme der SATA Festplatte (optional)

Natürlich ist es schön, wenn nach dem Einschlaten des Banan Pi die SATA-Festplatte direkt in das Dateisystem eingehängt wird und betriebsbereit ist. Voraussetzung für die Einrichtung ist, dass die Festplatte angeschlossen ist und der Rechner mit angeschlossener Festplatte gestartet wurde.

Zunächst schauen wir mit dem Befehl lsblk, wo die Festplatte angeschlossen ist.

NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 74.5G 0 disk
mmcblk0 179:0 0 7.4G 0 disk
mmcblk0p1 179:1 0 20M 0 part
mmcblk0p2 179:2 0 7.4G 0 part /

Anschließend erstellen wir mit fdisk eine neue Partition auf der SATA Festplatte.

fdisk /dev/sda

Folgender Verlauf erfordert unsere Eingabe in der Konsole. Wichtig ist dabei, dass die neue Partition als primäre Partition angelegt wird (Partition Type -> p).

Im Falle der Sektoren können die Standardeinstellungen durch fdisk verwendet werden.

Command (m for help): n

Partition type:
p primary (0 primary, 0 extended, 4 free)
e extended

Select (default p): p

Partition number (1-4, default 1): 1

First sector (2048-195371567, default 2048):

Using default value 2048

Last sector, +sectors or +size{K,M,G} (2048-195371567, default 195371567):

Using default value 195371567

Nach diesem Eingabedialog wird mit w die Partition auf den Festplatte geschrieben und fdisk beendet. Führt man nun lsblk erneut aus, dann wird deutlich das die Festplatte mit der Partition unter /dev/sda1 verfügbar ist. Weiterhin wird die erstellte Partition noch nach ext4 formatiert.

mkfs.ext4 /dev/sda1

Festplatte mounten

In den letzten Schritten der Enrichtung einer SATA Festplatte erfolgt das Mounten. Dazu erstellen wir zunächst eine neuen Ordner unter welchem die Platte später verfügbar ist (Mount Point). Ich verwende dazu einen neuen Ordner sda1 im Verzeichnis media.

mkdir /srv/store

Anschließend fügen wir die Mounteigenschaften in /etc/fstab ein.

nano /etc/fstab

In die Datei fügen wir an das Ende folgende Zeile ein. Dadurch erreichen wir, dass auch nach einem Neustart die Festplatte gemountet bleibt. Nachdem wir die Zeile eingefügt haben, kann die Datei gespeichert und geschlossen werden.

]/dev/sda1 /srv/store ext4 defaults 0 0

Abschließend führen wir den folgenden Befehl aus, um die Einstellungen zu übernehmen.

mount -a

Geschafft. Wenn man diese Schritte für alle Banana Pi des Banana Pi Cluster durchgeführt hat, ist schon mal eine gute Grundlage geschaffen im nächsten Schritt den heimeigenen Hadoop-Cluster einzurichten. Wie man das macht, beschreibe ich in Teil 3 des Banan Pi Cluster Tutorials.

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2 Kommentare zu „Banana Pi Cluster für Hadoop – Teil 2 Bananian“

  1. Pingback: Linux-Distribution Armbian auf dem Banana Pi installieren

  2. Pingback: Banana Pi Cluster für Hadoop - Teil 3 Hadoop installieren und einrichten

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